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Landeslehrgang mit André Himpel, 3. Dan Aikido, am 21. und 22.10.2023 beim Aikido Verein Hannover

Braunschweig trifft auf Hannover — geht das gut?

Es geht! Das haben ca. 25 Aikidoka am Wochenende (21./22.10. ) beim AVH in Hannover bewiesen. Das Dojo in der Sporthalle der Waldorfschule war bereit und
nach kurzem Aufwärmen ging es bereits ans Eingemachte:

Leere füllen, Fülle  leeren!
Damit ist natürlich nicht das Vakuum im Bierglas gemeint, sondern die Führung des Uke. Ein permanenter Wechsel von Irimi- und Tenkan-Elementen, erzeugt zunächst Druck, gefolgt von einem "einsaugenden" Vakuum, um das Gleichgewicht des Partnerners zu destabilisieren. "Wie ein großer Staubsauger", erklärt André Himpel, 3. Dan aus Braunschweig, der zu uns nach Hannover gekommen war. Sein Thema: Das Zentrum des Partners zu besetzen - und ihn so zu kontrollieren: Nicht warten, bis der Yokomen Uchi einen trifft, sondern "wie eine brechende Welle" frühzeitig eintreten, und mit Atemi den Angreifer aus der Balance zu bringen. 

Letztendlich waren die dann ausgeführten Techniken bekannt (Irimi-Nage, Kaiten-Nage-Uchi, Kote-Hineri usw.). Doch man kennt das: Ein paar kleine Details anders angesetzt und das Bild das man kannte, beginnt zu bröckeln. 

Auch am Sonntag gab es Futter für die grauen Zellen:  
Schon mal was von einem Krokodil beim Aikido gehört? Als ausgeführte Technik stand dabei der Ude-Kimenage auf der Liste. Der Einsatz von Zentrum und schneidenden Armen verglich André mit einem "zuschnappenden Krokodil". Anders als der Name "Krokodil" suggeriert, ist das allerdings eine Ausführung, bei der Nage die Hüfte ganz entspannt und weich eindreht. 

Gelegentlich allerdings, ließ André uns auch "am Rand des Aikido kitzeln". So gab es einige Techniken gegen einen Tsuki, der aber zum Kopf geführt wurde. Die Aufnahme - den Schlag mit dem äußern Arm aus der Richtung lenken, dann den inneren Arm zum Schutz hoch, und drittens dann mit dem äußeren Arm einen Atemi zum Gesicht des Angreifers zu setzen - sieht deutlich mehr nach Selbstverteidigung aus als die Form, die wir normalerweise üben. Und sie lässt Raum für ganz neue, aber sehr effektive Hebel-Varianten. Als allerletzte Technik ein Würgegriff gegen Shomen Uchi auf seiner Liste - etwas, das so sonst nicht geübt wird, wohl auch hier, weil es sehr, sehr vorsichtig ausgeführt werden muss. Fazit: Eine neue Sichtweise fördert ja bekanntlich die Flexibilität und die ist beim Aikido immer hilfreich.

Ein Dank an alle Helfer des AVH bei der Organisation des gelungenen Lehrgangs, und auch an den „geplagten“ Uke Dirk, dem so manches abverlangt wurde.

 

Norbert Knoll / Wolfgang Stieler

Bilder: AVH